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Januar 2023
Neues aus der Vinothek
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In dieser Ausgabe lesen Sie
- über rote Weine und beste Verschnitte
- über neue Steirer im Regal
- über Wurst und Würstl
- über eingemeindete spanische Tapas
- über uns Bergstraßen-Liebhaber
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Rotwein im Winter – Glück pur
Auch wenn’s vorm Fenster nicht gar winterlich romantisch ausschaut, macht es der Genießer sich gern kuschelig gemütlich. „Books, Cat, Wine – Perfect“ steht auf meinem Lieblings – T-Shirt…
Auch die Küche der Jahreszeit mit Wild & Co ist nicht extra light wie dann zur Spargelzeit. Dem mag die Auswahl aus dem Keller gerne folgen. Drei schwere Empfehlungen aus Ihrer Vinothek, diesmal nicht reinsortig:
(Bildquelle: CJ, Vinothek De Gustibus)
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Silvia Heinrich, Ried Siglos 2021, den meine älteste Freundin unter den jungen Winzerinnen so beschreibt: „Diese charmante Cuvée aus Zweigelt und Blaufränkisch von über 60 Jahre alten Reben, im kleinen Eichenfass ausgebaut, betört durch ihre dunkelbeerige Frucht und ihren samtigen Körper. Perfekt zu Rindsbraten und Steak.“ Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.
(Foto: Emmerich Mädl, Weingut Heinrich)
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Weingut Gager, Quattro 2020, das Aushängeschild des Hauses, eine vom Blaufränkisch dominierte Cuvée mit Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt. Als eine der ersten Cuvées des Landes genießt er zu Recht Kultstatus. Der Markenbotschafter verströmt ein wahres Potpourri an Düften – Tabak, Kaffee und tiefrote Waldbeeren sind klar wahrzunehmen. Dicit Horsti Gager: „Quattro – mit dem hoit i mei Spur”. So do I.
(Foto: Weingut Gager)
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Gut Böheim, Ried Stuhlwerker 1ÖTW, Jg. 2018, eine Cuvée von Zweigelt, Merlot, Syrah und Blaufränkisch. Am Wort ist Steffi Böheim: „Intensive, jugendliche Farbnoten mit zarter lila Randaufhellung. Komplexe Aromen, Brombeere, Cassis, fein verwobene Holzwürze, Kakao, körperreich, straff, dicht und engmaschiges Finish, feinkörniges Tannin, langer Nachhall, Blutorange und Bitterschokolade im Rückaroma. Der richtige Wein für Festtagsgerichte; Wild, Steaks, Schmorgerichte von dunklem Fleisch, alles mit Kraft und Dichte.“ Unbedingt!
(Foto: Dieter Sajovic, Gut Böheim)
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Gevatter Hinz, sprach Kunz, was trinken wir sonst noch?
Ihr Vinothekar verweigert sich auch bei ungustiösem Wetter nicht den Weißen, schon gar nicht den seinem Erbgut eingeschriebenen steirischen. Neben unseren lieben altgewohnten Partnern wie Pock, Maitz und Lackner-Tinnacher ist es eine besondere Freud, weitere Landsleute als Bereicherer unserer Regale und Geschmacksknospen zu begrüßen.
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Das Weingut Reiterer, beheimatet in Wies am südlichen Eck des Schilcherlandes, liefert uns nicht nur ausgezeichneten Rosé von der Blauen Wildbachertraube (so kann man zu Schülcher auch sagen), einen Lagenwein von ausgeprägter Pikanz, frischer Säure und typischer Frucht, sondern – ebenfalls von der Ried Lamberg – einen großen, unfiltrierten Sauvignon Blanc: würzig im Duft mit feinen Röstnoten und exotischem Fruchtspiel, dicht, konzentriert und mineralisch. Hohes Reifepotenzial. Auch in der Magnum zu haben!
Notabene: Auch der Schilcher-Glühwein in der Literflasche, nichts als Wein, Traubensaft und Gewürz, ist ein Renner (weil so anders als das sonst übliche Glumpert). Gibt’s wieder im nächsten Apfent (ja, Bayern ist nah).
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Und dann hat mich noch die junge, sympathische Winzerfamilie Lenhard aus der Südsteiermark besucht; und was die machen, ist auch nicht more oft he same. Alle Kostproben, die steirische Palette, aber bissi anders und so, sagma, richtig, wenn Sie wissen, was ich meine, haben mir spontan Zustimmung und Hut-ab-Gefühle verursacht.
Bei uns gibt’s derzeit Sauvignon Blanc (helles Grüngelb, Paprika und Stachelbeeren in der Nase, exotische Anklänge mit viel Frische, ganz klassisch, kernige Säure und schöner Ausklang) und Weißburgunder (grüngelb, intensiver Duft nach tropischen Früchten und Zimt, sehr frisch und kompakt am Gaumen mit fein aromatischem Abgang) aus der Klassik-Linie (haha, Premium-Klassik!). Obendrauf den Weißburgunder „Muschelkalk“ (ein Jahr Fasslagerung im großen Holz auf der Vollhefe, viel Wein im Mund) und als Überdrüber den „In Erinnerung für immer“ (Rebsorte und Weinbeschreibung werden nicht veröffentlicht, das Etikett macht neugierig und sagt eh schon sehr viel). A Waunsinn normal, Oida!
(Bildquellen: Weingut Reiterer, Weingut Lenhard)
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Ist mir nicht wurscht!
Die beste Ehefrau von allen hat mir aus gegebenem Anlass einen Neujahrsvorsatz vorgeschlagen: Würstelstand nur mehr jeden zweiten Tag! Meine diesbezügliche Vorliebe, um nicht zu sagen, Abhängigkeit, ist also amtlich. Schon in jungen Jahren sah ich mich als Verfasser des österreichischen Standardwerks zum Würschtlwesen und -essen, inkl. Erläuterungen, warum nur das Käsehotdog mit Mayo, die Käskrainer hinwiederum zwingend mit Sauce Trara, die Burenhaut comme il faut mit Zwiebel-Senf-Ragout und die Bosna neverever mit Ketchup etc. etc. Ist nur leider noch nicht fertig, erscheint aber schon noch…
Dann kochen wir diese Grundnahrungsmittel eben selber (OK, Herr Hofstädter, nicht kochen) und decken uns beispielsweise mit genialen Chili-Cheese-Krainern aus OÖ ein, nebst unerhörten Lamm- und Krumpier-Bratwürsten. Gesagt, getan, gestern noch im Hinterkopf, heute schon auf unserer Showbühne.
Neben der Haaßn hat selbstredend die Hoate ihre Berechtigung, und auch die findet sich in meinem Herzen und in unserem Kühlschrank auf privilegiertem Platz. Entdeckung des Jahres zu diesem Thema: Die Fleischhauerei Schader in Tamsweg, Erfinder der „Preberwurst“ und ausgezeichnet mit dem „Lukullus“ als beste Metzgerei Österreichs.
Die Schaders haben uns im Rahmen einer Betriebsbesichtigung (ich wollte ja gar nicht mehr fort von der Selch und der Speckreifekammer) und Verkostung der Salami-Variationen (da wollt ich schon wieder nicht gehen) den Ranzen gepackt mit lauter Herrlichkeiten. Ich sag nur Bündner Fleisch, Hirschwürstl und die Lungauer „Prangstangen“ (Salami ohne Haut, aber mit bunten Wiesenblumen drumherum). Gibt’s jetzt bei uns to sitz or to go. Als Zuspeis ein drei Jahr gereifter Bergkas vom Bio-Hiasnhof Naynar aus Göriach gefällig? Kollege Rudi Obauer weiß genau, von welcher Qualität hier die Rede ist.
(Bildquellen: Vinothek De Gustibus, Fleischhauerei Schader)
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¡Buen provecho!
Mit Freuden sind wir eine Österreich-Vinothek und vollstens überzeugt von heimischen Produkten (oben nachzulesen). Aber pikante Meeresschnecken und fette Oliven hat nicht einmal der verehrte Walter Grüll im Angebot. An dieser Stelle haben wir ja schon einmal ein Doserl Sardinillas und ein Glas Sprudel (nein, Mineralwasser ist nicht gemeint) als perfekten Brunch vorgestellt, aber jetzt gehen wir einen spanischen Schritt weiter und offerieren ein Package von prächtigen Tapas als vollwertiges Abendessen in größerer Runde.
Was ist drin? Eine sa-gen-hafte Mischung! Wir beginnen unten in der Bildmitte und bewegen uns dann im Uhrzeigersinn bis hin zum Zentrum:
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Wir Bergstraßen-Ultras
Das Haus Bergstraße 14, das neben unserer Heimstatt zahlreiche Wohnungen und eine Arztpraxis beherbergt, hat ein Taferl mit Zugangsbeschränkung, die charmant formuliert ist: „Durchgang nur für Bewohner, Patienten und Gäste der Vinothek“. Kann man schmunzelnd missverstehen, aber, naja, leben tun wir schon gern an diesem Ort…
Von der Getreidegasse auf der anderen Salzachseite ist berühmt-bekannt, dass dort noch Traditionsbetriebe wie eine alte Schmiede, ein Regenschirmmacher oder die Likörmanufaktur von überhaupt domiziliert sind. Wir auf der rechten Altstadtseite haben aber auch nicht nichts, nämlich dutzende Betriebe in einer nur 200 Meter langen Straße. Erstaunlich, gell?
Zum Nachlesen, Vorfreuen und Besuche Planen hat der Ideen-Großindustrielle CJ eine Website kreiert, die unsere Nachbarn auflistet und vorstellt. Sie geht am 1. Februar online und ist erreichbar unter bergstrasse-salzburg.at/die-unternehmen-in-der-salzburger-bergstrasse.
Ich freu mich schon auf unsere vollwertige Fußgängerzone, die gediegene Pflasterung und den schattenspendenden Baum vor unserer Tür. Und auf das Bergstraßen-Festl natürlich. Stay tuned!
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